Cos'è
Am 19. Juli 1998 wurde der Filzerhof, ein besonders bedeutender und gut erhaltener Bauernhof in der Gemeinde Fierozzo/Vlarotz, eingeweiht und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Museumsstruktur ermöglichte es, die vielen Aspekte des Lebens der Fersentaler Gemeinschaft, von den Arbeiten auf Feld, Weide und im Wald bis hin zu den Ritualen, wirkungsvoll darzustellen.
Nach dem Kauf im Jahr 1992 hat das Kulturinstitut eine sorgfältige Restaurierung und den Wiederaufbau einiger verfallener Teile wie des Daches mit traditionellem Kenntnissen und Methoden durchgeführt.
Während der Sommersaison - das Museum ist von Mai bis Oktober geöffnet - haben jedes Jahr einige tausend Besucher die Gelegenheit, mithilfe einer Gruppe junger, speziell dafür ausgebildeter Museumsführer, in das Leben der Vergangenheit einzutauchen.
Die seither durchgeführten ethnographischen und historischen Studien ermöglichen es nun, den Museumsbesuch mit weiteren Erkenntnissen zu bereichern.
Eine eingehende Untersuchung der in den verschiedenen Archiven aufbewahrten Dokumente hat es ermöglicht, den Moment der Entstehung, die Bewirtschaftung sowie die Übertragung der Fersentaler Höfe vom 13.-14. Jahrhundert besser zu verstehen.
Mindestens bis zum 18. Jahrhundert stellten die Gehöfte das Nervenzentrum des Lebens nicht nur der verschiedenen Generationen, die sie erbten oder in ihren Besitz gelangten, dar, sondern auch der Herren, die diese Rechtsinstitution nutzten, um ihre Kontrolle über das Gebiet auszuüben und Einkommen und Dienstleistungen verschiedener Art zu erlangen. Bedeutende Spuren dieses langen Vermächtnisses sind auch heute noch vorhanden, sowohl auf territorialer als auch auf kommunaler und familiärer Ebene.
In jedem dieser Elemente zeigt sich auch die Besonderheit der Fersentaler Gemeinschaft: die Sprache.
Aus diesem Grund ist der Besuch auf dem Filzerhof von nun an um einen speziellen Bereich erweitert, welcher der Sprache gewidmet ist. Neben historischen und geographischen Elementen erhält der Besucher einen Einblick in phonologische, grammatikalische und zur Toponomastik gehörende Aspekte und kann kurze Geschichten anhören. Dies ist eine höchst innovative Initiative für ein Museum, gerade weil die Fersentaler Sprache zwar ernsthaft bedroht, aber ebenso lebendig und lebhaft ist.
Den Kuratoren Claudia Marchesoni, Tatiana Andreatta und Leo Toller ist es auch gelungen, das Entstehungsdatum des Filzerhofs zu ermitteln: das Jahr 1324.
Bei dieser ersten Investitur übertrug der Schlossherr von Pergine dem Endrigo, dem Sohn des Webers von Fierozzo die Aufgabe ... .. edificare et construere et terram dicti mansi fertilem reducere .... In den Dokumenten nach dem 14. Jahrhundert nimmt der Hof den Namen Freidankhoff an und heißt ab dem 19. Jahrhundert tatsächlich Filzerhof, d.h. der Hof eines Wollverarbeiters und Filzmachers.