Musil en Bersntol - 3. Stelle, Kriagstros

Um die Verteidigungslinie entlang des südlichen Bergrückens des Tals zu realisieren, wurden zwei Straßen gebaut: eine in Höhenlage vom Monte Panarotta in Richtung Pass Portèla/Tirl, die andere als Verlängerung der Straße von Canezza über S. Orsola bis nach Palai. Der heutige Verlauf ist nahezu unverändert geblieben, und an einigen Stellen, wie beispielsweise an der Mauer hier auf dem Lenzer Platz, sind noch Überreste dieser alten österreichischen Militärstraße zu sehen.

Sie beschäftigten alle Welt, Männer und Frauen. Aus den Männern bildeten sie Arbeitspartien und verteilten sie auf die Berge, wo sie wochenüber verbleiben mußten, aus den Weibern formierten sie Trägerkolonnen, welche ihnen Werkzeugersatz und Proviant auf kaum wegsamen Steigen nachschafften.
(…)
dort rief eine scharfe Herrenstimme aus den schwatzend wartenden Weibern eins nach dem andern vor, und es wurde der große leere Rückenkorb so lang befrachtet, bis die Knie sich bogen und die Halsadern anschwollen. War solch ein hübsches junges Weib beladen, so hing ihm der Blick bei den Augen heraus und die Lippen blieben offen stehn; es trat in die Reihe, und auf das Zeichen begannen diese stillgewordenen Tiere hintereinander langsam in langen Schlangenwegen ein Bein vor das andre bergan zu setzen. Aber sie trugen köstliche, seltene Last, Brot, Fleisch und Wein, und mit den Eisengeräten mußte man nicht ängstlich umgehn, so daß außer dem Barlohn gar manches Brauchbare für die Wirtschaft abfiel, und darum trugen sie es gerne und dankten noch den Männern, welche den Segen in die Berge gebracht hatten.
(Grigia, S. 24)

Bild: Stros

Bauarbeiten an der Straße zwischen S. Orsola und Palai. (Fonds Joseph Nechi, Archiv Associazione storico-culturale Valsugana orientale e Tesino)

Bild: Plòtz Lenzer

Die Mauer auf dem Platz mit den Militärbaracken (Fonds Joseph Nechi, Archiv Associazione storico-culturale Valsugana orientale und Tesino)

Weiter

Zurück