Ortsnamenkunde

Das Bersntoler Kulturinstitut ist die Bezugsbehörde, was die Erforschung von Ortsnamen im Fersentalerischen betrifft. Der ourt ont der sai' nu'm (=der Ort und sein Name): Dies ist der Gegenstand der Ortsnamenkunde.

Das Siedlungsgebiet einer Gemeinschaft wie der Fersentaler ist besonders interessant für diejenigen, die sich mit der Ortsnamenkunde beschäftigen, und für Geschichtsforscher: Durch das Studium der heutigen Ortsnamen (geographische Forschung) und ihrer Entwicklung in der Vergangenheit (historisch-diachronische Forschung) können viele, nicht nur sprachliche, sondern auch soziale, anthropologische und wirtschaftliche Phänomene geklärt werden.

Rechtsvorschriften

Die neuesten Vorschriften zur Ortsnamensgebung sind im Gesetz 482/2009 und, in Bezug auf die sprachlichen Minderheiten im Trentino, im Provinzgesetz 6/2008 (welches das ursprüngliche Provinzgesetz Nr. 16/1987 aktualisiert) enthalten.

Für Sprach- und Schriftstandards verantwortliche Behörden:

1. Der Provinzialrat überträgt kraft Artikel 1, Absatz 1, des Gesetzesdekrets Nr. 592 vom 16. Dezember 1993 (Durchführungsbestimmungen zum Sonderstatut der Region Trentino-Südtirol bezüglich der Schutzbestimmungen der Ladinisch, Fersentalerisch und Zimbrisch sprechenden Bevölkerung der Provinz Trient) den jeweiligen Kulturinstituten der Sprachminderheiten die Aufgabe, Sprach- und Schriftregeln mit offiziellem Wert zu erstellen bzw. zu aktualisieren zur Förderung des Standardisierungsprozesses der lokalen Idiome. Der Provinzialrat beschließt die wissenschaftlichen Anforderungen und die Durchführungsmodalitäten der jeweiligen Funktionsträger.

Regeln für die Transkription von Ortsnamen

Am 19. Mai 2006 billigte das Bersntoler Kulturinstitut die "Regeln für die Übersetzung von Ortsnamen ins Fersentalerische", die von einem speziell auf der Grundlage der geltenden Vorschriften bestimmten Sprachorgan erstellt wurden. Das Referenzmodell ist die Grammatik der Fersentaler Sprache.

Die Forschungen

Forschungen im Bereich der Ortsnamenkunde sind nur dank der Zusammenarbeit und der Bereitschaft von Personen möglich, die in enger Verbindung zum Gebiet stehen. Jeder Hinweis und Beitrag in diesem Sinne sind äußerst willkommen.

Auch die Sammlung historischer Daten schreitet allmählich voran. Die historischen Quellen, Stadt-, Steuer- und Mietregister, Testamente, Käufe und Verkäufe usw., sind sehr zahlreich und jede einzelne liefert uns ein weiteres kleines Stück zum besseren Verständnis unserer Gemeinschaft und unserer Geschichte.

Die geographische Sammlung, die vom Institut auf den Stand von 2010 gebracht wurde, ist unter folgendem LINK verfügbar.

Aufgrund der geographischen Forschungen, die 1987 und 1993 für das Trentiner Wörterbuch der Ortsnamen durchgeführt wurden, wurden 926 Ortsnamen für die Gemeinde Frassilongo/Garait, 833 für die Gemeinde Fierozzo/Vlarotz und 752 für die Gemeinde Palù/Palai gesammelt und beschrieben.

Das Trentiner Wörterbuch der Ortsnamen der autonomen Provinz Trient.

Karten und Beschilderung

In den Gemeinden Frassilongo/Garait, Fierozzo/Vlarotz und Palù del Fersina/Palai en Bersntol sind die Namen der bewohnten Gebiete, Sommerweiden, Wälder und Berggebiete meist auf Fersentalerisch und sie werden zunehmend in dieser Sprache verwandt. Die Namen der Dörfer sind auf Italienisch und Fersentalerisch: Roveda/Oachlait, Frassilongo/Garait, Fierozzo/Vlarotz, Palù del Fèrsina/Palai en Bersntol.

Karten, Dokumente und Schilder passen sich allmählich dieser Schreibweise an.