Musil en Bersntol - 5. Stelle, Kirch
Der Bauzeitraum des Gebäudes ist nicht nachweisbar, die ersten verfügbaren Informationen stammen aus dem 15. Jahrhundert. Die Kirche ist der Heiligen Maria Magdalena und dem Heiligen Nikolaus von Bari geweiht. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde dem Hauptschiff ein kleineres Seitenschiff im talseitigen Teil hinzugefügt. Jüngste Restaurierungsarbeiten haben es ermöglicht, in der Apsis auch eine erhaltene Ikonographie der Dreifaltigkeit aus dem 16. Jahrhundert freizulegen.
Stieg man aber hinter dem Dorf noch etwa hundert Fuß höher, so kam man auf einen ebenen Absatz von nicht allzugroßer Breite, den Äcker, Wiesen, Heuställe und verstreute Häuser bedeckten, während von einer gegen das Tal zu vorspringenden Bastion die kleine Kirche in die Welt hinausblickte, welche an schönen Tagen fern vor dem Tal wie das Meer vor einer Flußmündung lag; man konnte kaum unterscheiden, was noch goldgelbe Ferne des gesegneten Tieflands war, und wo schon die unsicheren Wolkenböden des Himmels begonnen hatten.
(Grigia, S. 22)
Von der Kirche aus, die einsam auf einem weitläufigen Felsvorsprung thront, überblickt man das Dorf und das gesamte Tal.
Auch die Landschaft um diese Dorf war nicht ohne Sonderbarkeiten. Sie bestand aus einem mehr als halbkreisförmigen Wall hoher, oben von Schroffen durschsetzter Berge, welche steil zu einer Senkung abfielen, die rund um einen in der Mitte stehenden kleineren und bewaldeten Kegel lief, wodurch das Ganze einer leeren, gugelhupfförmigen Welt ähnelte, von der ein kleines Stück durch den tief fliessenden Bach abgeschnitten worden war, so dass sie dort klaffend gegen di hohe, zugleich mit ihm talwärts streichende andere Flanke seines Ufers lehnte, an welcher das Dorf hing.
(Grigia, S. 22)