Geschichte der Sprache

Über Jahrhunderte hinweg haben der tägliche Gebrauch und die sprachlichen Beiträge aus den benachbarten romanischen Gemeinden und aus den germanischen Gebieten, in denen die Krumer (Wanderhändler) ihren Handel trieben, zur Charakterisierung der heute viel studierten Mundart beigetragen.
Bild: De tir va de kirch va Auserpèrg
Il portale della Chiesa nuova di Fierozzo S. Francesco Auserpèrg aperta al culto nel 1966, riporta alcuni breve preghiere in lingua mòchena. © Bersntoler Kulturinstitut - Istituto mòcheno - Creative Commons Attribuzione Italia 3.0 (CC BY 3.0 IT)

Scheda

Siedlungen deutschen Typs gab es bis ins 19. Jahrhundert in den Gebieten von Piné (Montagnaga, Miola, Faida, Bedollo, Regnana), Pergine (Masi Alti S. Caterina, S. Vito) und in der Valsugana (Ronchi, Roncegno).

Bis zum 20. Jahrhundert wurde das Fersentalerische auch in den Dörfern Vignola und Falesina gesprochen, an den Hängen der Panarotta zwischen Pergine und dem Fersental.

Heutzutage gibt es vier Dörfer, die zur Fersentaler Gemeinschaft gehören: Roveda/Oachlait, Frassilongo/Garait und Fierozzo/Vlarotz auf dem linken Ufer des Wildbaches Fèrsina/Bersn und Palù/Palai im oberen Teil auf dem rechten Ufer.

Das Phänomen der Akkomodation zwischen den anfänglichen Varianten weicht später den Interferenzen und dem Druck, die im Laufe der Jahrhunderte durch die Anwesenheit und die wirtschaftlichen und politischen Ereignisse auf die Sprache ausgeübt wurden.

Der blühende Bergbau, der Wanderhandel, das Phänomen der Auswanderung, die Abschottung der Gemeinschaft durch Eheschließungen innerhalb derselben und schließlich die Einführung der Schule haben die jahrhundertealte Entwicklung der deutschen Sprache deutlich beeinflusst.

Von besonderer Bedeutung sind die neueren Einflüsse, eher mit Blick auf die Quantität als auf die Qualität:

  • die italienische Sprache, insbesondere durch den Trentiner Dialekt, wie er sowohl in Pergine als auch um Piné gesprochen wird;
  • die Tiroler Mundart.

Die letzten Jahrzehnte haben die sprachliche Geographie des Tals völlig durcheinander gebraucht und den Inhalt und die Form der Sprache selbst stark beeinflusst.

Die begrenzte Anzahl aktiver Sprecher, die tiefe Verbundenheit mit der Agrar- und Weidewirtschaft, der noch nicht weit verbreitete Gebrauch der Schriftsprache sowie ein insgesamt geringerer Gebrauch minderten insgesamt das Ansehen dieser Mundart und führten zu einer Übernahme von fremden Modellen und Stilen.

Darunter leidet vor allem das Wortgut, aber auch auf der syntaktischen Ebene gibt es immer stärkere Einflüsse.

Die Fersentaler Sprache wird von fast allen Familien in Roveda und Palù, von den meisten Familien in Fierozzo und von einigen Familien in Frassilongo gesprochen.

Die von der Autonomen Provinz Trient in den Jahren 2001, 2011 und 2021 durchgeführten Sprachzählungen ermöglichten es der Gemeinschaft, ihre sprachliche Zugehörigkeit nachzuweisen und Statistiken über den Kenntnisstand (mündlich/schriftlich, aktive/passive Kompetenz) der Mitglieder der Sprachgruppe zu erstellen. Die folgende Tabelle zeigt die Daten der Volkszählung 2021 mit Bezug auf die Größe der Fersentalerischsprachigen Minderheit in der Provinz Trient.

Gemeinde Einwohner Fersentaler % der Gesamtbevölkerung
Fierozzo/Vlarotz  481  385 80.0%
Palù/Palai  165  116 70.3%
Frassilongo/Garait  342  212 62.0%
Weitere Gemeinden    684  
Insgesamt    1.397  0,3

Daten: Allgemeine Volkszählung 2021 (Endgültige Daten, Statistisches Amt PAT, April 2022)

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